Wieder einmal nehmen wir einen verdienten Musiker auf seinem letzten Weg in unsere Mitte und lassen für ihn noch ein letztes Mal die Instrumente erklingen. Wir nehmen Abschied von unserem Mitglied Alfred Rinesch, unserem Fredl, der so viele Jahre Schlagzeuger des Musikvereins Kronstorf war und wir versuchen, den Angehörigen und Freunden in diesen schweren Stunden ein wenig Trost und Halt zu spenden.
Die Nachricht von Fredls Ableben traf uns völlig unerwartet, war er ja am 18. März noch ein letztes Mal in der Probe. Umso schwieriger ist es zu begreifen, wenn es dann Realität wird, dass er nie wieder zum Trommelschlägel oder den Tschinellen greifen wird.
Fredl hatte es in seiner Jugend wohl nicht einfach und musste sich durchkämpfen. Aus Erzählungen wissen wir, dass er in St. Pankratz erste Kontakte zur Musik hatte und dort Basstrompete spielte – wie so oft in den Nachkriegsjahren mit ein wenig Unterricht durch andere Musiker. Es folgte dann eine lange Pause bis 2005. Schon lange in Kronstorf angesiedelt, hörte er damals die Marktmusikkapelle bei einem Konzert und sprach die zu dieser Zeit noch neue Kapellmeisterin Christa Schwaiger an. Fredl wollte ursprünglich wieder mit der Trompete beginnen. Christa bot ihm kurzerhand die Mitwirkung im Schlagzeugregister an und so stand er seitdem verlässlich an der großen Trommel und bei den Tschinellen.
Fredl war ein Vertreter jener Musikgeneration, die sich ohne große Ausbildung, dafür aber mit Liebe, Herz und Begeisterung die Fertigkeit aneignete, um im Orchester mitspielen zu können. Gerade die zwei Instrumente Große Trommel und Tschinellen passten perfekt zu ihm, sind sie doch Stützen im Klangbild, die erst auffallen, wenn sie fehlen – so wie Fredl uns jetzt fehlt.
Er war Musiker aus Begeisterung, neben dem Musikverein sang er auch noch im VOEST-Chor, bei den Kronstorfer Stimmen und im Kronstorfer Kirchenchor. In unserem Verein war er ein bescheidener, geselliger und humorvoller Kamerad. Man merkte ihm an, wie sehr er es genoss, ein bisschen Gemeinschaft erleben zu dürfen und als unser aller Fredl akzeptiert zu sein. Er dankte es uns auch durch seine Funktion als Notenarchivar, die er mit großem Einsatz gemeinsam mit seiner Lydia für 12 Jahre bekleidet hat! Für seine Treue und sein Engagement wurde er vom OÖ-Blasmusikverband auch mit der bronzenen Verdienstmedaille ausgezeichnet.
Im Juni 2013 umrahmten wir seine Hochzeit mit Lydia, im April 2022 umrahmten wir seine Trauerfeier – so durfte die Musi und wir alle ein Teil seines Lebens sein, wofür wir ihm dankbar sind.
Adieu, Fredl.